Für Christina Niebler aus Lauterhofen und Anna Freihart aus Ittelhofen, junge Frauen aus meinem Wahlkreis, heißt es im August Abschied nehmen von Familie und Freunden. Die beiden jungen Frauen haben die einmalige Chance eines einjährigen Stipendiums in den USA. Sie kommen in den Genuss eines Programms, das der Deutsche Bundestag und der US-Kongress erstmals 1983 auflegten. Ich hatte mir viel Zeit genommen, mit allen Bewerbern aus meinem Wahlkreis zu sprechen. Die 16 Jahre alten Schülerin Christina und die 23 Jahre alten Industrie-Kauffrau Anna haben mich überzeugt. Ich war sehr angetan von ihrem politischen Interesse und Wissen und von ihrem sozialen Engagement. Kurz, ich fand, die beiden würden gute Botschafter für Deutschland abgeben.
Anna Freihart stammt aus Ittelhofen in der Gemeinde Seubersdorf und ist zuhause mannigfach engagiert. Unter anderem ist sie Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Ittelhofen und spielt in der Frauen-Fußballmannschaft im benachbarten Daßwang. Für das Parlamentarische Patenschaftsprogramm (PPP) hatte sie sich schon einmal beworben und ist überglücklich, dass es diesmal geklappt hat.
Seit einer Woche weiß sie, dass sie von einem älteren Paar in Binghampton im Staate New York aufgenommen und dort auch zunächst ein Community College besuchen wird. Ihre Gasteltern waren und sind beruflich auf dem sozialen Sektor tätig. Der 73 Jahre alte Gastvater ist pensionierter Bewährungshelfer, seine Frau ist in der Aids-Hilfe engagiert. Das komme ihr sehr entgegen, verriet sie im Ready-for-Take-off-Gespräch mit mir und den Bürgermeistern Eduard Meier aus Seubersdorf und Ludwig Lang aus Lauterhofen im Stadtcafé. Und auch dass es ein New-England-State wird, wo sie die nächsten elf bis zwölf Monate verbringen darf. Die junge Frau, die in Neumarkt bei Rail.One in der Personalabteilung tätig ist, wird zunächst 6 Monate an einem Community College studieren und sich dann für die verbleibende Zeit einen Arbeitsplatz im Bereich Binghampton suchen. Das ist Teil des Programms.
Nach der Realschule wird Christina Niebler in die Fachoberschule, sozialer Zweig, wechseln. Sie war lange Jahre Ministrantin in ihrer Heimatgemeinde und ist vielseitig sportlich aktiv. Judo und Boxen sind ihre Leidenschaft.
Die junge Lauterhofenerin findet Aufnahme in einer Familie in Marietta, einer Stadt in Georgia, nicht so weit weg von Atlanta. Den dortigen deutschen Generalkonsul kenne ich gut. Ich versprach ihr, den Kontakt mit ihm herzustellen.
Die künftige Gastfamilie nimmt gleichzeitig eine junge Spanierin auf. Auf den Austausch mit der anderen Gastschülerin freue sie sich schon sehr, sagte Christina Niebler. Sie hat auch schon mit dem Ehepaar in den USA Verbindung aufgenommen. Der Gastvater ist Pilotenausbilder, hat sie erfahren, die Gastmutter in der Kinderfrühentwicklung tätig.
Es war in jeder Hinsicht ein Gewinn, das Jahr, das Fabian Häusler aus Amberg als PPP-Stipendiat2017/ 2018 in den USA verbringen durfte. Bereits kurz nach seiner Rückkehr berichtete er mir in meinem Amberger Bürgerbüro über seine Erlebnisse und machte anderen jungen Leuten Mut, sich für dieses Abenteuer zu bewerben.
Der gelernte Koch hatte die frühere Bundestagsabgeordnete Barbara Lanzinger von seiner Eignung überzeugt. Nach dem Ausscheiden der Ambergerin aus dem Bundestag hatte ich im Herbst letzten Jahres die parlamentarische Patenschaft für Fabian Häusler übernommen.
Im August 2017 reiste Fabian Häusler nach Amerika. In einen Vorort von Chicago kam er unter die Fittiche eines Klavierstimmers, der schon viele Jahre Erfahrung mit PPP-Stipendiaten hat. Nächstes Jahr kommt sein Gastvater nach Deutschland und wird auch den jungen Amberger besuchen.
Ein Semester lang ging dieser auf ein Community College und belegte dort Fächer, die ihn in seinem erlernten Beruf (Kochlehre im renommierten Weißen Roß in Illschwang) weiter brachten. Daran schloss sich ein Betriebspraktikum im Medina Golfclub an. „Ich habe da eine Menge gelernt“, versicherte er im Gespräch mit mir. Geld habe an diesem Arbeitsplatz, der Küchenchef hat sich bereits einen Stern erkocht, keine große Rolle gespielt und den Köchen standen so viele sehr hochwertige Zutaten zur Verfügung.
Glücklicherweise ist der Gast-Vater ein reiselustiger Geselle. Nahezu jedes Wochenende nahm er seinen Schützling aus Deutschland mit auf Entdeckungstour. Am schönsten sei der Ausflug per Flugzeug nach Florida gewesen, sagt Fabian, denn den unternahmen die beiden im Winter – und da ist es in Chicago alles andere als angenehm.
Im Community College war Fabian Häusler zwar der einzige Deutsche, was seinen Englisch-Kenntnissen zu Gute kam, aber der Kontakt zu den anderen Stipendiaten aus Deutschland riss nicht ab. Einmal trafen sie sich in Washington und besuchten dort den Kongress. Bei diesem Besuch traf Fabian Häusler sowohl den Senator für Illinois als auch den örtlichen Kongressabgeordneten.
Nach dem offiziellen Aufenthalt tat sich der Amberger mit anderen Stipendiaten zusammen zu einem 24-tägigen Road-Trip an der amerikanischen Westküste. Stationen waren wie San Francisco, Los Angeles und natürlich stand ein Abstecher zum Grand Canon in Arizona auf dem Programm. Der mittlerweile 25-Jährige kann das Abenteuer PPP nur empfehlen, auch wenn es Schüler in der Regel ein Jahr kostet und eine lange Zeit weg von Freunden und Eltern bedeutet. Aber das sei es Wert, denn die Erfahrungen ließen einen Menschen reifen.
Das Austauschprogramm, an dem jährlich jeweils 360 junge Leute aus Deutschland und Amerika teilnehmen, wurde 1983 ins Leben gerufen, 300 Jahre nachdem die ersten Deutschen Einwanderer ihren Fuß auf den neuen Kontinent gesetzt hatten. Bewerbungen für die Teilnahme am PPP sind ausschließlich über das Onlineangebot des Deutschen Bundestages möglich. Das offizielle Bewerbungsformular für Schüler/innen zwischen 15 und 17 Jahren und junge Berufstätige zwischen 16 und 24 Jahren sind unter www.bundestag.de/ppp herunter zu laden. Bewerbungsschluss für das Austauschjahr 2019/20z20 ist der 14. September 2018.
Ich würde mich freuen, wenn sich dieses Mal auch wieder viele Schüler und junge Berufstätige aus dem gesamten Wahlkreis unter www.bundestag.de/ppp bewerben würden, damit auch im Rahmen des PPP 2019/2020 wieder junge Leute aus unserer Heimat ähnliche bereichernde Erfahrungen machten können, wie sie Fabian Häusler in den letzten fast 12 Monaten erleben durfte.
Mit besten freundlichen Grüßen und allen guten Wünschen verbleibe ich
Ihr
Alois K a r l
Bundestagsabgeordneter
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