Alois Karl Bundestagsabgeordneter a.D für Amberg-Sulzbach-Neumarkt


Alois Karl erneut zum Vorsitzenden der Deutsch-Baltischen Parlamentariergruppe ernannt

Erwartungsgemäß ist Bundestagsabgeordneter Alois Karl als Vorsitzender der Deutsch-Baltischen Parlamentariergruppe bestätigt worden. Dieses Amt hatte er auch schon in der vergangenen Legislaturperiode inne.

Insgesamt gibt es 48 derartige Parlamentariergruppen im Bundestag mit Partnerländern in der ganzen Welt. 16 davon werden von Abgeordneten der CDU/CSU-Fraktion geführt, drei Vorsitzende stellt die 46-köpfige CSU-Landesgruppe.

Alois Karls Aufgabe ist es, engen Kontakt mit den entsprechenden Gruppierungen der Parlamente in Estland, Lettland und Litauen zu pflegen. Das verlangt viel Fingerspitzengefühl, denn die Geschichte der drei baltischen Staaten ist seit dem Mittelalter eng mit den Staaten verknüpft, die heute Deutschland ausmachen. Das war zuweilen alles andere als konfliktfrei.

Hundert Jahre ist es heuer her, dass die Balten 1918 nach dem Ende des Ersten Weltkriegs ihre Unabhängigkeit vom zerfallenen Zarenreich erklärten. Doch die Freude war nicht von langer Dauer. Als Nazi-Deutschland 1939 Polen überfiel, wurden Esten, Letten und Litauer aufgrund des Hitler-Stalin-Paktes den Russen überlassen, die die drei Staaten dann auch okkupierten.

Schon 1941 überfiel dann die deutsche Wehrmacht Russland und besetzte dabei auch die baltischen Staaten. Noch vor Ende des Zweiten Weltkriegs wurden Estland, Lettland und Litauen dann von den russischen Truppen wieder erobert, die Sowjetunion verleibte sich die drei Staaten ein.

Erst 1989, in Zeiten von Glasnost erstritten sich die Balten wieder ihre Unabhängigkeit. Der „Baltische Weg“, eine 600 Kilometer lange Menschenkette von den Hauptstädten Tallin über Riga bis nach Vilnius brachte – noch vor dem Fall der Berliner Mauer - die Wende, den Zusammenbruch der Sowjetunion. „Wir haben also einen guten Teil unserer Wiedervereinigung dem mutigen Einsatz dieser Menschen im Baltikum zu verdanken“, ist Alois Karl überzeugt und fügt an: „Angesichts dieser Geschichte dürfen wir uns nicht wundern, dass die Menschen in dieser Region die russischen Übergriffe auf die Halbinsel Krim und in der Ostukraine mit ganz großem Unbehagen verfolgen.

Gerade die Mitgliedschaft in der NATO und in der Europäischen Union ist für die baltischen Staaten eine Überlebensgarantie.“

 

Große Bevölkerungsteile in den baltischen Staaten sind nämlich ethnische Russen. Ihnen das Gefühl zu geben, dass sie der Europäischen Union gut aufgehoben sind, sei eine sehr diffizile Aufgabe, die Deutsch-Baltische Parlamentariergruppe widmet sich ihr daher besonders.

Alois Karl hat das bei mehreren Besuchen im Baltikum erfahren, unter anderem auch in der Stadt Narwa, ganz im Osten Estlands. Dort sind 90 Prozent der Bevölkerung Russen.

Große Bewunderung erfahren die baltischen Staaten auf dem Gebiet der IT. Dort sind sie unbestritten Vorreiter in ganz Europa. Die europäischen Staaten schauen staunend auf die wirtschaftlichen Erfolge der Balten, insbesondere auf dem Gebiet der Informationstechnik. Hier „kann sich Deutschland und können sich viele europäische Staaten eine große Scheibe abschneiden“, stellt der Bundestagsabgeordnete aus Neumarkt fest.

Der letzte Besuch von Alois Karl im Baltikum liegt nicht lange zurück. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte ihn eingeladen, ihn auf seinen Besuch im letzten Jahr zu begleiten. Binnen vier Tagen haben der Bundespräsident und Alois Karl die drei baltischen Staaten besucht und ein dichtes Programm abgewickelt, alles andere als ein entspannter Ausflug an die Ostsee.