Alois Karl Bundestagsabgeordneter a.D für Amberg-Sulzbach-Neumarkt


Alois Karl informiert Sebastian Mösl über Fortführung der Bundesunterstützung für Schach als Leistungssport

Der Wahlkreisabgeordnete Alois Karl (l.) nutzte die Chance zu einer Partei Schach mit dem Vorsitzenden des Neumarkter Schachklubs Sebastian Mösl.
Haushaltspolitiker unterrichtet den Vorsitzenden des Neumarkter Schachklubs über entsprechenden Beschluss

Berlin/Neumarkt. Innerhalb einer Woche nachdem der Vorsitzende des Neumarkter Schachklubs auf die geplante Streichung der Bundesförderung des Schachs als Leistungssports hingewiesen hatte, konnte Bundestagsabgeordneter Alois Karl ihn informieren: Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat dafür Sorge getragen, dass auch künftig Schach als Leistungsport mit Bundesmitteln gefördert wird.

„Wir haben in der Bereinigungssitzung des Haushaltsausschusses zum Bundeshaushalt 2014 einen klaren Beschluss gefasst. Wir wollen, dass Schach auch künftig als nicht olympischer Leistungssport gefördert wird. Mit einer Protokollerklärung haben wir festgelegt, dass diese Förderung 2014 und in den folgenden Jahren in dem Umfang fortgeführt wird, wie dies bis 2013 der Fall war“, erläuterte Alois Karl den Beschluss, den er im Haushaltsausschuss des Bundestages mit gefasst hat.

Sebastian Mösl zeigte sich erleichtert über diese Mitteilung seines Wahlkreisabgeordneten. Schließlich verfügt der Schachklub Neumarkt selbst über Sportler, die sich Leistungsportbereich bewegen. So hat der Schachklub Spieler in seinen Reihen die bayerische Meister sind und sogar an Europa- und Weltmeisterschaften teilgenommen haben.

Alois Karl und Sebastian Mösl waren sich einig, dass der Auslöser für die ursprünglich geplante Streichung des Schachs als Leistungssport äußerst unglücklich war. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hatte Ende 2013 zunächst einen Beschluss gefasst, die Kriterien für den Leistungssport zu verändern. Nach diesem neuen Kriterien wäre Schach nicht mehr gefördert worden. In einem zweiten Schritt hatte der DOSB dann beschlossen, dass Schach trotzdem weiterhin als Leistungssport gefördert werden soll. Diese veränderten Förderkriterien hatten dazu geführt, dass das Innenministerium in seinem Einzelplan keine Förderung des Schachs als Leistungssport vorsah.

„Wir geben rund 140 Millionen Euro aus dem Bundeshaushalt für die direkte Sportförderung aus. Dabei entfällt der Großteil auf olympische Sportarten. Schach wurde als nicht olympischer Leistungssport bisher mit rund 130.000 Euro an Bundesmitteln gefördert. Das sind zwar keine großen Beträge. Doch gerade in einem Sport, wo es wenig Sponsorengelder gibt, sind diese Fördermittel sehr wichtig“, betonte Alois Karl. „Zudem ist Schach eine der ganz wenigen Sportarten, wo körperlich Behinderte zusammen mit anderen Sportlern in einer Leistungsklasse spielen können. Auch deshalb hätte ich es für ein fatales Signal gesehen, eine Sportart nicht mehr zu fördern, die seit vielen Jahren ein Vorbild der Inklusion ist.“

Sebastian Mösl berichtet weiter, dass der Schachklub Neumarkt jeden Freitag über 30 Kinder- und Jugendliche zum Training im Woffenbacher Gesindehaus begrüßen kann. Insgesamt vier Trainer engagierten sich hier, um die sehr erfolgreiche Jugendarbeit weiter voranzubringen. Für Alois Karl ist der Trainingsort ein besonderer Grund zur Freude. Schließlich war er es in seiner Amtszeit als Oberbürgermeister, der die Renovierung des früher kaum nutzbaren Gebäudes in Woffenbach forciert hatte. „Es ist schön zu hören, dass inzwischen auch der Schachklub dieses Gebäude nutzt. Zusammen mit dem Schützenverein und den vielen Privatleuten, die den Saal im ersten Stock mieten, kehrt damit viel Leben in dieses historische Gebäude ein“, sagte Alois Karl.MdB Alois Karl (l.) erläutert dem Vorsitzenden des Neumarkt Schachklubs Sebastian Mösl, dass aufgrund des Beschlusses des Haushaltausschusses Schach auch künftig als Leistungssport gefördert wird.

Hintergrund:

Der Schachklub Neumarkt hat aktuell 116 Mitglieder. Rund die Hälfte sind Kinder und Jugendliche. Der Schachklub nimmt mit 7 Mannschaften, davon drei Kinder-/Jugendmannschaften am regulären Spielbetrieb teil. Zudem richtet er seit 1949 sowohl die Vereins- als auch die Neumarkter Stadtmeisterschaften aus. Aktuell werden in diesem Rahmen die besten Neumarkter Schachspieler in fünf unterschiedlichen Kategorien ermittelt.

Eine Schachpartie im Spielbetrieb kann bis zu 6 Stunden dauern und erfordert dabei auch ein hohes Maß an körperlicher Fitness und Konzentrationsfähigkeit. Jedem Spieler stehen zunächst für seine ersten 40 Züge bis zu 2 Stunden Bedenk-/Reaktionszeit zu. Werden mehr Züge erforderlich, so wird die maximale Zeit um eine weitere Stunde je Spieler verlängert. Sebastian Mösl berichtet, dass seine längste Partie mit 5 Stunden 57 Minuten sehr nahe an die maximale Spieldauer herangekommen ist. Meist werden jedoch die Partien nach circa 35 Zügen je Spiel entschieden.