Alois Karl Bundestagsabgeordneter a.D für Amberg-Sulzbach-Neumarkt


MdB Karl: Bund unterstützt nachhaltigen Bau in Plankstetten

„Mich g´freit des g´scheit. Mich freut das sehr“, sagte für alle verständlich der stellvertretende Berchinger Bürgermeister und Schreinermeister Christian Meisner in seinem Grußwort  anlässlich des Richtfests für Haus Sankt Wunibald, das die Abtei Plankstetten errichten lässt. Ihn freue es halt auch deswegen, dass sehr viel Holz und Stroh verwendet wird und dass in den Gebäudekomplex  auch ein Kindergarten integriert wird. Das Richtfest wurde mit Musik durch die Stadtkapelle Berching eröffnet.  Anschließend begrüßte Abt Beda Maria Sonnenberg  neben den Vertretern der Bau ausführenden Firmen, insbesondere  Staatsminister Albert Füracker, MdB Alois Karl, den Generalvikar des Bistums Eichstätt, Pater Michael Huber und Landrat  Willibald Gailler.  Abt Beda sprach seine Dankbarkeit aus, dass durch das große Engagement aller Baubeteiligten nun das Richtfest „dieses einzigartigen Holz-Stroh-Hauses“ gefeiert werden könne. Dass der langjährige und herausfordernde Bauprozess unfallfrei verlaufen ist und dass auch in Zeiten der Pandemie durchgehend habe fortgesetzt werden können, sei für ihn, seine Mitbrüder und alle Projektbeteiligten ein besonderer Grund der Freude und des Dankes an Gott, dem Ursprung allen Lebens.   In seiner Ansprache würdigte  Albert Füracker die Arbeit aller, die an diesem „Vorbildgebäude für klimaschonendes Bauen in Deutschland und Europa“ mitwirken. Der Minister gab zudem einen kurzen geschichtlichen Rückblick auf die Neugründung des Klosters Plankstetten im Jahr 1904. Dieses war in den Jahren 1802/1803 wie alle kirchlichen Besitzungen säkularisiert worden. Seit einigen Jahren wird die Klosteranlage restauriert und neue Gebäude kommen hinzu. Der bayerische Finanzminister bezifferte die Gesamtkosten für alle Bauprojekte auf rund 50 Millionen Euro.

Das Haus Wunibald allein  wird einschließlich Kindergarten wird  rund sechs Millionen Euro verschlingen. Grußworte sprachen  neben dem zweiten Bürgermeister auch Landrat Willibald Gailler, der Bundestagsabgeordnete Alois Karl sowie Generalvikar Pater Michael Huber. Den Richtspruch, der traditionell mit dem Wurf der Weingläser in die Tiefe beendet wurde, zelebrierte anschließend Zimmermeister Manfred Bogner. Die Zimmerei Bogner aus Freihausen/ Gemeinde Seubersdorf hat bei diesem Bauprojekt zum ersten Mal  Stroh als Dämmmaterial  verwendet hat, was schon eine Herausforderung gewesen sei, so eine große Menge an Holz-Stroh-Elementen in der Werkhalle vorzuproduzieren, so der Geschäftsführer der Firma Bogner Holzbau GmbH, Manfred Bogner. Innerhalb weniger Wochen haben er und seine Mitarbeiter aus 400 Kubikmeter klostereigenem Holz und 300 Kubikmeter Biostroh,  50 Wandmodule, 25 Vollholzdecken sowie zahlreiche Dachelemente   vorgefertigt.

Nach dem Richtspruch wurde der mit silberglänzendem Lametta geschmückte Richtbaum an der nordwestlichen Ecke des Dachs des dreigeschossigen Mehrzweckgebäudes befestigt.  Die Stadtkapelle Berching umrahmte  die Hebefeier mit Bayerischer Blasmusik und geleitete die geladenen Gäste zum Mittagstisch. Interessierte hatten am frühen Nachmittag  die Möglichkeit, sich den Rohbau bei einer Baustellenführung anzusehen. Wie Frater Andreas berichtete, ist die Benediktinerabtei  Partnerin des EU-Projekts „UP STRAW“, dessen Ziel es ist, besonders im  öffentlichen Bauwesen die Nutzung von Stroh zu steigern und so die hohen CO2 Emissionen im Baubereich zu verringern. Das Projekt des lnterreg-Programms North-West-Europe hat einen Teil der rund sechs Millionen Euro Baukosten mitfinanziert. Der Mehrzweckbau Haus Sankt Wunibald wurde gemäß Bayerischer Bauordnung in die Gebäudeklasse „Sonderbau" eingeordnet und hat den Vorschriften zu Folge  höchste Anforderungen zum Beispiel  in Bezug auf Statik und Brandschutz zu erfüllen.

Als „größter Strohbau Süddeutschlands“ werde das  Haus St. Wunibald noch im Rohbau befindlich als Vorbildgebäude von öffentlichen und privaten Bauherrn sowie Baufachleuten aufgesucht, die Interesse an klimaschonendem Bauen haben. Der Neubau „Haus St. Wunibald“ ist ein Teilprojekt der Generalsanierung der Benediktinerabtei Plankstetten. Begonnen wurde das Bauprojekt im Jahr 2017, nächstes Jahr soll es fertiggestellt sein. Am Hochfest des Heiligen Benedikt im Juli dieses Jahres war der Grundstein für das Gebäude mit einer Länge von 62 Metern, einer Breite von zehn Metern und einer Höhe von ebenfalls zehn Mietern gelegt worden. Die Bruttonutzfläche beträgt für das Technikgeschoß und das Haus Wunibald mit 30 Zimmern rund 3 000 Quadratmetern. Die  Kosten allein für das Haus St. Wunibald betragen rund sechs Millionen Euro, finanziert weitgehend über Mittel bayerischer Ministerien und auch Zuschüssen des Bundes, sowie der Europäischen Union.

Und weil ein zweigruppiger Kindergarten Teil des Gebäudes ist, übernimmt die Stadt Berching einen kommunalen Anteil an der Finanzierung, ebenso das Staatsministerium für Familien, Arbeit und Soziales und die Städtebauförderung, vertreten durch die Regierung der Oberpfalz.